weitere Angaben zum Zeitungsbericht,
Doch erst wer eintritt, kann die Dimensiondessen, was Ewald Tohmann zusammen mit Gleichgesinnten - den Hobbyisten wie sie sich nennen - hier geschaffen erfassen.
Über 12 Jahre haben er und die Intressengemeinschaft der New North West Company, rund 150 Leute versteut in ganz Süddeutschland, hier Stück für Stück den Wilden Westen auferstehen lassen.
"So wie halt das Geld da war."
Bis aus Österreich und der Schweiz kommen die Menschen - zu Konzerten, zum großen Frühjahrslager. Dann tummeln sich unter den Balken mit alten Pferdesätteln, zwischen indianischem Schmuck und alten Gewehren, Bleichgesichter und Rothäute, Trapper, Cowboys und Sheriffs.
Viele von ihnen ausgestattet mit Pistolenholstern oder Messerscheiden, die Tohmann aus Leder gefertigt hat. Beigebracht har er sich das selbst.
"In Jeans und T-Shirt fühle
ich mich mehr verkleidet"
Ewald Tohmann
Oft sitzt der Autodidakt, der noch nie in Amerika war, stundenlang in seinem Saloon, arbeitet am knisternden Ofen an den Auftragsarbeiten.
"Der Saloon ist mehr oder weniger mein Wohnzimmer"
sagt er.
Und der Wilde Westen mittlerweile zu einer unstillbaren Passion geworden.
"Das füllt seit 15 Jahren mein komplettes Leben aus. Ich lebe für mein Hobby."
Dass das nicht alltäglich ist, weiß auch Tohmann.
"Natürlich ist es unkonventionell und wir sagen ja manchmal selbst von uns, wir haben einen Hau. Aber den hat jeder, der Briefmarken oder Münzen sammelt irgendwie."
Tohmann zieht sich einfach gerne das Jagdhemd aus Elchleder über und die schottische Mütze auf. Schon machner habe ihm schon erklärt, dass der Fasching vorbei sei.
"Aber in Jeans und T-Shirt fühle ich mich mehr verkleidet. In meinem Outfitfühle ich mich wohler. Da bin ich ich."
Da ist er Simon McTavish, der Schotte, der im Wilden Westen sein Glück suchte.
Den Artikel hat Katharina Gaugenrieder verfasst.
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